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Zusammenfassung und Ausblick

Neben der vorliegenden objektorientierten Zugriffsmöglichkeit von JAVA auf das JMX-Framework ist eine analoge Zugriffsmöglichkeit unabhängig von der zugrundeliegenden Programmiersprache und der Plattform wünschenswert. In der vorliegenden Arbeit wurde eine solche Lösung mithilfe von CORBA erarbeitet und umgesetzt.

Für das in den Anforderungen allgemein beschriebene System wurde in der Analysephase eine Managementarchitektur definiert, wodurch eine Einordnung in fachliche Zusammenhänge und eine strukturierte Beschreibung erreicht werden konnte. In diesem Zusammenhang musste auch eine Entscheidung für ein Informationsmodell getroffen werden, das die Daten- und Objektstruktur von JMX programmiersprachenunabhängig beschreibt. Das auf den ersten Blick dafür in Frage kommende CIM-Modell erwies sich als ungeeignet, womit eine Entscheidung für eine eigene Erstellung des abstrakten Informationsmodells fiel.

In der anschließenden Designphase erfolgte für die vier Teilbereiche der Managementarchitektur ein technischer Entwurf als Leitfaden für die Implementierung, wobei der Schwerpunkt auf der vollständigen Erstellung des Informationsmodells in UML lag. Diese abstrakte Sicht auf das JMX-Framework ermöglicht es, sämtliche JMX-Managementfunktionalitäten syntaktisch und semantisch korrekt einzuleiten. Die für die CORBA Kommunikation benötigte wohldefinierte IDL-Beschreibung konnte durch Abbildung und Modifikation aus dem Informationsmodell in dieser Phase erstellt werden, wobei auch die neuere Möglichkeit der Objektübertragung (Object-By-Value) genutzt wurde.

Die in diesem Zusammenhang untersuchte Alternative RMI over IIOP zur automatischen Erstellung des benötigten Informationsmodells war durch das komplexe JMX-Objektmodell überfordert und konnte nur bei Teiluntersuchungen mit primitiven Datentypen verarbeitbare Ergebnisse liefern. Daran zeigt sich, dass automatische Methoden noch nicht ausgereift sind und auch eine gemeinsame Basis für das herstellerübergreifende Verarbeiten von Zwischenergebnissen trotz Spezifikationsvorgaben durch die OMG fehlt.

Aus der vorgegebenen IDL wurden in der Implementierung CORBA-Kommunikationsstrukturen erzeugt und eine so genannte Transformationsklasse entwickelt, die die abstrakten Strukturen des Informationsmodells auf das JMX-Modell abbilden und entsprechende Managementfunktionalitäten im Agenten aufrufen kann. Außerdem wurde eine MBean-Repräsentation in Anlehnung an die Adapterphilosophie umgesetzt, so dass ein IIOP-Adapterpaket aus diesen Komponenten zusammengestellt werden konnte. Mit diesem Paket ist zusammen mit dem Informationsmodell und der dazugehörenden IDL die gewünschte Möglichkeit zum Zugriff auf den JMX-Agenten über IIOP gegeben. Zum Nachweis der Funktionsfähigkeit ist weiterhin ein Testpaket in C++ erstellt worden, das ebenfalls aus der IDL generierten und angepassten CORBA-Kommunikationsstruktur und einem Testmanager besteht.

Die damit durchgeführten Testdurchgänge zeigen das erfolgreiche Management des JMX-Agenten durch den C++-Manager und die Erfüllung der aufgestellten Anforderungen. Die essentiellen Managementtätigkeiten können vollständig ausgeführt werden, es sind lediglich Einschränkungen von sekundären Funktionen durch die getätigte Abstraktion gegeben, da proprietäre JAVA-Funktionalitäten nicht mehr zur Verfügung stehen. Mit entsprechenden Aufwand könnten diese jedoch auch modelliert und in anderen Programmiersprachen implementiert werden. Auch zur Laufzeit unbestimmte Objekte, vertreten durch den allgemeinen IDL-Datentyp Any, können übertragen werden, wobei die Übersetzung bisher exemplarisch mit den gängigsten Datentypen realisiert ist.

Um die Anwendbarkeit und die Integrationsfähigkeit des IIOP-Adapters als MBean nachzuweisen, wurde das fertige Adapterpaket in mehrere JMX-Implementierungen (eines auf JMX basierenden Applikationsservers eingeschlossen) integriert, wodurch ein Management der JMX-Implementierung durch den Testmanager möglich wurde.

Damit wurde erfolgreich ein IIOP-Adapter erstellt, der sämtliche Managementfunktionalitäten eines JMX-Agenten Plattform- und Programmiersprachenunabhängig zur Verfügung stellt und mit wenigen Schritten integriert werden kann.

Als Erweiterungsmöglichkeit für den IIOP-Adapter könnten folgende Punkte genannt werden:

Mit der JMX-Spezifikation vom Juli 2000 steht der objektorientierte und flexible JMX-Ansatz erst am Beginn seiner Entwicklung, obwohl es bereits durch das Interesse der Industrie (bei der Erstellung der JMX-Spezifikation v1.0 setzte sich die Expertengruppe aus Personen von z.B. IBM, BEA, IONA oder Borland zusammen) einige verfügbare Produkte gibt, deren Anzahl stetig steigt. Durch die seit Dezember 2001 in der Entwicklung befindliche JMX-Spezifikation v1.513.1 soll in Zukunft der Bereich des Distributed Services Level abgedeckt werden, so dass sich JMX im Bereich IT-Management zusammen mit einer sich immer mehr durchsetzenden JAVA-Plattform zu einer ausgereiften Alternative entwickeln könnte.

In diesem Zusammenhang ist ein Zugriff auf eine JMX-Umgebung von verschiedenen Plattformen aus um so wichtiger, wie er durch den IIOP-Adapter dieser Arbeit ermöglicht wurde. Der Bedarf an einem IIOP-Adapter wurde schon im Juni 2000 in einem Java Specification Request konkretisiert13.2, doch konnte diese Expertengruppe bisher noch keine Ergebnisse liefern.

Dabei gilt es nicht zu vergessen: CORBA ist ein offener Standard, der auch zukünftigen Programmiersprachengenerationen offensteht und damit eine einfache Integration von JMX über IIOP nicht nur in derzeit vorhandene sondern auch in kommende Umgebungen erlaubt.


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root 2002-08-11