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Die in 7.1 beschriebene Grundstruktur soll in diesem Abschnitt mit geeigneten
Mitteln in eine formale Struktur gefasst werden.
Durch Zuordnung von Aspekten der Anforderung zu den Teilmodellen
(siehe Kapitel IT-Management) soll eine Definition als Managementarchitektur
als Grundlage für das weitere Vorgehen erarbeitet werden. Gleichzeitig werden in diesem
Zusammenhang die wichtigsten Elemente der Teilmodelle umrissen und zusammengetragen.
Damit entsteht ein Rahmenwerk als Grundlage für das spätere Vorgehen, das die
Vorgaben in einem Entwurf konkretisiert und umsetzt.
Die zu definierende Managementarchitektur lehnt sich dabei anforderungsbedingt an
die Object Management Architecture an,
die zwar in erster Linie ortsungebundene Koorperation von Objekten in verteilten
Umgebungen erlaubt, aber im weiteren Sinn bereits als Managementarchitektur angesehen
werden kann [LAN01,AK97]:
- Informationsmodell: Das zentrale Element einer Managementarchitektur
ist das Informationsmodell, das auf abstrakter Ebene Syntax und Semantik
der auszutauschenden Managementinformationen definiert und
damit durch die geforderten abstrakten Beschreibung der JMX-Funktionalität
gegeben ist. In diesem Zusammenhang muss eine grundsätzliche
Entscheidung getroffen werden, ob aus Gründen der Interoperabilität
die allgemein denkbaren Möglichkeiten objektorientierter Spezifikation
weiter einzuschränken und zu spezialisieren sind oder ob aus Gründen
der Flexibilität des Ansatzes darauf verzichtet werden soll. Folgende
Eigenschaften der Modelle können unterschieden werden: Struktur der
Informationen, Datentypen, Semantik der Zugriffe und Semantik der
Objekte selbst [AK97]. Da das Informationsmodell eine Abbildung
der darunterliegenden JMX-Architektur auf einer allgemeinen und abstrakteren
Ebene darstellt, wird die Syntax und Semantik des Informationnsmodells
durch JMX-Charakteristiken geprägt und bestimmt. Das zu erstellende
Informationsmodell muss dabei in der Lage sein, die JMX-Agentenschnittstelle
mit all den zugehörigen und benötigten Objekten und Datentypen in
dem Umfang beschreiben zu können, dass beliebige, CORBA-konforme Systeme
auf die Schnittstelle zugreifen und sie nutzen können. Für die Modellierung
des Informationsmodells kommen zwei Alternativen in Frage: Entweder
das Einbinden in bestehende Informationsmodelle oder das Neuerstellen.
Eine Abwägung dieser Alternativen soll in dem nächsten Abschnitt geschehen.
- Organisationsmodell: Die in der Anforderung festgelegte Erhaltung
der Objektorientiertheit wird durch die CORBA-Interoperabilitätsarchitektur
gewährleistet. Sie legt ein Domänenkonzept und als Kooperationsform
eine symmetrische Beziehung gleichberechtigter Objekte fest. Die
Managementplattform nimmt im Anforderungsszenario eine Klientrolle
ein, während der Adapter stellvertretend für den Agenten als Server
auftritt. Dabei wird beiden Seiten aufgrund der symmetrischen Beziehung
die Möglichkeit zum Wechseln der Rollen bzw. gleichzeitigem Ausfüllung
beider Rollen gegeben. Diese Voraussetzungen erfüllen damit den Anspruch eines
Organisationsmodells.
- Kommunikationsmodell: CORBA-ORBs leiten als Kommunikationsmedium
Anfragen und Ereignisse in offener, verteilter und heterogener Umgebung
zwischen beliebigen Objekten ortstransparent weiter. Die herstellerübergreifende
Spezifikation dieses ''Objektbus'' erfolgt in CORBA und ab Version 2.0
[OMG01] muss eine Produktimplementierung die IIOP-Protokollspezifikation
für die Kommunikation zwischen ORBs umsetzen, um konform zu CORBA
zu sein. Diese unabhängige Kommunikationsebene mit ORB und IIOP bietet
sich somit ideal für einen Integrationsansatz zwischen verschiedenen
Plattformen und Architekturen an und bildet damit das Kommunikationsmodell, dessen
Elemente in den nächsten Schritten entworfen und umgesetzt werden müssen.
- Funktionsmodell: Mit CORBA als Grundlage können die in der
OMA definierten CORBA Services und CORBA Facilities genutzt werden,
wobei nur der Namensdienst zum Auffinden des Adapters mit dem dahinterliegenden
Agenten und der Ereignisdienst zum Weiterleiten der Nachrichten
benötigt werden, die damit ein Funktionsmodell definieren.
Diese Zuordnung von Anforderungsaspekten zu den Teilmodellen einer
Managementarchitektur zeigt, dass eine solche Gliederung in diesem Zusammenhang
sinnvoll ist und das Zielsystem als Managementarchitektur definiert werden kann.
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2002-08-11