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Informationsmodellentscheidung

Die in der Definition der Managementarchitektur deutlich gewordene Wichtigkeit des Informationsmodells zur Beschreibung der Syntax und Semantik aller zugrundeliegender Daten, Objekte und Informationen in allgemeiner Weise führt hier zu einer gesonderten Betrachtung der beiden erwähnten Möglichkeiten: das Einbinden in bestehende Informationsmodelle oder das Neuerstellen, wobei hier bereits eine Entscheidung für das weitere Vorgehen getroffen werden soll.

Mit dem Common Information Model (siehe Kapitel 5) wird versucht, ein objektorientiertes, programmiersprachenunabhängiges und allgemeines Informationsmodell für ein breites Spektrum von zu managenden Umgebungen zu entwerfen. Diese konzeptionelle Sicht soll exisitierende Managementstandards vereinen und erweitern. Von physikalischen Komponenten bis zu Applikationen wird versucht, eine kohärente Sicht zu schaffen, so dass Manager idealerweise nur noch CIM als Grundlage für das Managen benötigen. Wegen seiner Zielsetzung zur standardisierten Beschreibung auf einer abstrakten und unabhängigen Ebene erfüllt das CIM die gesteckten Bedingungen für einen allgemeingültigen Ansatz und wird daher genauer betrachtet werden.

Durch die JMX-MBean-Instrumentalisierung und die damit verbundene Isolierung der Managed Resources durch MBeans könnte der JMX-Agent mit seinen MBeans selbst als zu managende Applikation angesehen werden, die sich mit dem Applikationsschema der CIM-Schemaspezifikation beschreiben ließe. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Klassen ist in Abbildung 7.2 zu sehen. Die CIM-Elemente CIM_SoftwareElement als MBeanrepräsentant und CIM_SoftwareFeature als Beschreibungsgrundlage für einen MBeanServer (Kern des JMX-Agenten) böten sich für eine Darstellung mit CIM an[DMT01,DMT98].

Figure 7.2: Zusammengefügte problemrelevante Ausschnitte aus den CIM Schemata

Hier zeigt sich die Einschränkung, dass die JMX-Komponenten nur durch die vorgegebenen Attribute beschrieben werden könnten, eine Möglichkeit zum Aufzeigen der Methoden wäre nicht gegeben. Somit ist eine Erweiterung des Applikationsschema in einem Extension Schema nicht zu umgehen. Beispielsweise könnte eine von CIM_SoftwareElement abgeleitete Klasse JMX_MBean innerhalb des Extensionschemas geschaffen werden, die mit den zusätzlichen Attributen ObjectInstance und MBeanInfo7.5 versehen werden könnte. Aber auch durch die umfangreichen syntaktischen und insbesondere der semantischen Vorgaben durch CIM sind enge Grenzen gesetzt, die eingehalten werden müssen und die damit das Informationsmodell von Beginn an einschränken und festsetzen würde.

Weiterhin wird das CIM in der Spezifikationssprache MOF beschrieben, um Syntax und Semantik entsprechend formulieren zu können. Dadurch würde MOF als Grundsprache festliegen, so dass das Modell als Zwischenschritt in MOF überführt und danach eine zusätzliche Abbildung nach CORBA-IDL geschaffen werden müsste. Diese zusätzlichen Schritte und Bedingungen wurden jedoch im Rahmen dieser Arbeit nicht vorgesehen und würden einen erheblichen Aufwand bedeuten7.6.

Unter diesen Umständen ist die Alternative mit der Erstellung eines eigenen Informationsmodelles vorzuziehen. Auf Basis von UML (Unified Modeling Language)[UML] soll ein Informationsmodell für JMX entstehen, das das zugrundeliegende JMX-Modell auf allgemeiner Ebene beschreibt. Von UML ausgehend ist außerdem die beabsichtigte Abbildung auf CORBA-IDL leichter zu bewerkstelligen, da keine zusätzlichen semantischen Regelungen vorliegen, wie sie durch das Nutzen von CIM und MOF vorgegeben wären.


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root 2002-08-11